Genial Golfen!
Jung - offen - sportlich
Menschen im Club - Oliver Lodde
Dienstag 02. April 2019
Ich bin…
Oliver, 44 Jahre alt, Aktien- und Devisenhändler bei einer kleinen Privatbank. Werktags sitze ich vor 4 Bildschirmen und führe Käufe und Verkäufe an der Börse, oder auch außerbörslich aus. Die Intention ist, dieses bestmöglich für die Kunden umzusetzen. Eigentlich ein cooler, wenn auch manchmal stressiger Job, wäre ich nur nicht umzingelt von so vielen HSV-Fans. Wenn ich nicht arbeite oder golfe, verbringe ich meine Freizeit gerne mit einem guten Buch, einer guten TV Serie, oder mit Kleber-schnüffeln. Eins davon ist übrigens nicht wahr. Wer liest denn noch Bücher. ;-)
Ich spiele Golf seit…
2010. Ich war schon immer sportbegeistert. Leider fand meine erste Leidenschaft, nämlich der Fußball, ein jähes Ende. Mein linkes Knie hatte sich dazu entschieden, in eine andere Richtung zu laufen, als es mein Kopf geplant hatte. Resultat war ein sehr kaputtes Knie und die Suche nach einer neuen Leidenschaft. Die ersten Bälle habe ich dann in der Golf Lounge geschlagen. Über die habe ich auch meine Platzreife gemacht und an diversen Turnieren auf unterschiedlichen Plätzen in und um Hamburg teilgenommen. Einer dieser Plätze war der 9er in Glinde. Auf dem war ich auch die ersten Jahre Mitglied, bevor ich das Upgrade auf den Großen gemacht habe. Mein Handicap konnte ich relativ zügig von 54 auf 13 verbessern. Just in der Phase, ich dachte, ich müsste in naher Zukunft klamottentechnisch auf zeremonielle Würfe in den Teich vorbereitet sein, kam aus dem Nichts die große Stagnation, die nun leider schon in das fünfte Jahr geht. Da ich mich in diesem Tal der Tränen leider so gar nicht wohlfühle, erkennt man mich heute an mal mehr oder weniger lautem Gefluche, depperten Schlägerschmeissen, oder einer Kombination von beiden.
Ich spiele Golf weil…
ich mich im täglichen Leben nicht genug ärgere. Klar, die auf das Handy-starrenden Deppen im Strassenverkehr helfen da schon, aber so richtig schön ärgern kann man sich nirgends besser als beim Golf. Der dünn getroffene Bunkerschlag, nach dem der Ball verschmitzt lächelnd aus dem gegenüberliegenden Bunker grüßt. Die minutenlange Suche im kniehohen nassen „Rough aus der Hölle“. Der erste Abschlag des Tages, der perfekt Mitte Fairway auf dem Kurzlochplatz im Aus landet. Der Verlust jeglichen Schlaggefühls von einem Tag auf den nächsten. Die fett getroffene Wedge, die nach 60 Metern genau neben der Ente vor dem Grün im Wasser eintaucht (nein, das nennt sich nicht Birdie). Oder auch der vor dem Loch liegenbleibende kurze Putt, gefolgt von schadenfrohen Geschnatter der gleichen Ente. Herrlich.
Im Golfclub Gut Glinde gefällt mir besonders gut...
Der Kuchen! Die drei Plätze. Die Trainingsmöglichkeiten. Die netten Leute.
Allen Nichtgolfern möchte ich sagen:
Lieber früher als später anfangen. Auch wenn man glaubt, Golf wäre nichts für einen. Es gibt erstaunlich viele Mitglieder, die vor den ersten Bällen Ähnliches gedacht haben. Tatsächlich kann Golf sehr schön sein. Man verbringt viel Zeit in der Natur. Schaltet ab. Man kann sich mit unterschiedlichen Qualitätsstufen messen und diesen Sport auch generationsübergreifend betreiben. Dann ist da noch der gut getroffene Ball. Ein wenig erinnert mich dieser an ein geschossenes Tor im Fußball. Vielleicht weil es ähnlich selten vorkommt /kam. ;-) Der gut getroffene Ball macht süchtig. Die perfekte effiziente Übertragung der Energie auf den Ball. Das Gefühl beim Ballkontakt. Der Sound. Der Ball zischt davon. Fliegt Meilen und landet dann metergenau dort, wo er landen sollte. Ein herrliches Gefühl. Nochmal bitte.